Dezentrale soziale Netzwerke
Es vergeht kaum eine Woche, in der die großen sogenannten Sozialen Netzwerke nicht ins Visier der Datenschützer geraten. Kritisiert wird vor allem die Sammelwut, mit der Daten aller Internetnutzer abgegriffen werden – egal, ob die Leute Mitglieder sind oder nicht.
Danneben hört und liest man immer öfter von gezielten Angriffen auf die Meinungsfreiheit in sozialen Netzwerken. Da werden Veranstaltungen gelöscht, Daten manipuliert oder kritische Beiträge verschwinden auf wundersame Weise von der Chronik. Als Nutzer von Facebook wird man dank Klarnamenpflicht genötigt, seinen Namen zu ändern (selbst wenn der verwendete Name der richtige ist), sein Facebook-Konto per Handynummer “sicherer zu machen” oder gar Ausweispapiere vorlegen zu müssen.
Von der zunehmenden Flut der sinnfreien Werbung wollen wir hier noch gar nicht sprechen.
Das dahinter System und Methode steckt hat inzwischen auch der letzte Langschläfer begriffen (auch wenn es meist verdrängt wird). Als Folge davon wandern eine ganze Menge Nutzer nach „Russland“ aus.
Russland heißt unsere Meinungs-Flüchtlinge willkommen: Weil das deutsche Facebook nach Druck von oben immer schärfer zensiert, werden seine Nutzer ins Exil getrieben. Sie wandern zum russischen Facebook-Klon VK.com ab.
so der Kopp Verlag in seinem Artikel.
So weit muss es aber nicht kommen
Unsere gemeinsame Zukunft liegt in dezentralisierten, sich selbst verwaltenden kleinen Einheiten, die sich überregeional vernetzen.
Jeder, der einen eigenen Webspace hat und zum Beispiel WordPress installieren kann ist auch dazu befähigt ein eigenens dezentrales Netzwerk zu installieren und zu betreiben.
Bei einem dezentralen sozialen Netzwerk wie Friendica ( Link zur deutschen Version ) hat idealer Weise jeder einen eigenen Server (oder Webspace) für sein Profil. Man arbeitet mit seiner eigenen Installation genauso wie man mit zum Beispiel Facebook arbeiten würde, nur dass man zusätzlich bestimmen muss, was mit den eingegebenen Informationen passiert. Man kann wählen, ob die Einträge nur für einen privat bestimmt sind, ob nur die verbundenen Freunde etwas sehen dürfen oder ob der Eintrag für die Öffentlichkeit bestimmt ist.
Am besten lädt man den eigenen Freundeskreis ein sich über das eigene Soziale Netzwerk zu vernetzen.
Natürlich gibt es auch öffentliche Friendica Server auf denen man die Möglichkeit hat sein Profil anzulegen, jedoch ist dies mit der Unsicherheit verbunden, dass man seine persönlichen Informationen wieder in die Hände Dritter legt.
Noch mal kurz zur Funktionsweise Dezentraler sozialer Netze:
Es ist egal auf welchem Server man sich anmeldet. Man erhält einen Nutzernamen in der Art „spitzname@social.azorvida.eu“ wobei der Spitzname nur auf dem jeweiligen Server einmalig sein muss. Die einzelnen Server verbinden sich untereinander und Tauschen sich automatisch gegenseitig aus.
Es gibt bei Friendica keinen zwang öffentlich gefunden zu werden wie bei Facebook.
Man entscheidet selber ob das eigene Profil im öffentliche globalen Nutzerverzeichnis angezeigt wird oder nur auf dem öffentlichen Nutzerverzeichnis des jeweiligen Servers. Oder gar nicht, was aber dem Sinn eines sozialen Netzes etwas entgegensteht. Das sollte man nur für das „Nicht öffentliche Profil“ machen. Bei Friendica macht man sich einfach ein Standart Profil das öffentlich ist und nur die wichtigsten informationen preis gibt und ein geschlossenes welches man nur bestimmten Personen oder Personengruppen aus der Freundesliste anzeigt.
Die Zeit ist reif zum Handeln.
Wie in diesem Artikel dargelegt ist es nicht wirklich schwer sich von proprietären sogenannten „sozialen“ Netzwerken zu verabschieden. Bildet Gruppen und installiert zusammen mit euren Freunden einen einen Friendica Knotenpunkt auf euerem Webspace.
Ihr könnt unter Euch bleiben oder ihr vernetzt Euch weltweit mit mit anderen Friendica Knotenpunkten – zum Beispiel mit dem Netzwerk von Azorvida.
Worauf wartet ihr noch?