Seenotrettung ist kein Verbrechen

Seenotrettung ist kein Verbrechen. Diese Aussage von Organisationen, die im Mittelmeer aktiv sind, um Menschen aus Seenot zu retten und von Afrika nach Europa zu transportieren, wird aktuell in Medien und Politik heftig diskutiert.

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Es wird zu Spenden und Demonstrationen aufgerufen unter dem Motto „Seenotrettung ist kein Verbrechen.“ Aber auch Schauspieler und Politiker melden sich zu Wort, wie zum Beispiel Bundesaußenminister Heiko Maas, der sagt „Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden.“

Solche Aussagen erwecken natürlich Sorgen und den Eindruck, dass es so inhumane Menschen gäbe, die Seenotrettung für Verbrechen halten. Mir ist allerdings niemand bekannt, der diese Position öffentlich vertritt. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass überhaupt irgendjemand auch nur so denkt. Ich kenne nur unterschiedliche Ansichten darüber, was mit den geretteten Menschen passieren soll, wo man sie an Land bringt und welche Auswirkungen damit verbunden sind.

Das führt allerdings zu der Frage, warum dann permanent wiederholt wird, dass Seenotrettung kein Verbrechen ist, obwohl dieser Punkt gar nicht umstritten ist. Und die Antwort darauf kennt jeder, der weiß, wie Framing funktioniert.

Wenn die Begriffe nicht stimmen, dann ist das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte. Wenn das, was gesagt wird, nicht das Gemeinte ist, dann sind auch die Taten nicht in Ordnung. Wenn die Taten nicht in Ordnung sind, dann verderben die Sitten. Wenn die Sitten verderben, dann wird die Justiz überfordert. Wenn die Justiz überfordert wird, dann weiß das Volk nicht, wohin es sich wenden soll. Deshalb achte man darauf, dass die Begriffe stimmen. Das ist das Wichtigste von allem.

(Konfuzius)

Quelle: Wissensmanufaktur