Bewusstseinssprung anstelle von Selbstzerstörung
oder, Woran Sie Ihren Schmerzkörper erkennen und wie Sie ihn Schritt für Schritt auflösen können.
9-jähriges Mädchen von Familie totgetreten
Beobachten Sie jetzt genau, was in Ihnen vorgeht!
Welche Gedanken kommen in Ihnen hoch? Wie fühlt sich Ihr Körper an?
Bleiben Sie dabei sehr achtsam und spüren Sie Ihren Atem so bewusst wie möglich.
Diese aufreißerische Schlagzeile sprang mir vor einigen Wochen von nahezu jedem Fürther Kiosk ins Auge.
Wie der unbeobachtete Schmerzkörper aktiviert wird
Erst einige Minuten später, als ich mit dem Rad in den Wiesengrund nach Nürnberg einbog, spürte ich einen leichten unangenehmen Druck in meiner Brust. Meine Gedanken kreisten um das tote Mädchen.
Der Drang in mir, mit jemanden darüber zu reden wuchs, etwas in mir wollte sich aufregen, wollte Drama. Eckhart Tolle, der bekannte spirituelle Lehrer, nennt diesen Sucht nach Schmerz sehr treffend den Schmerzkörper.
Die meisten Menschen haben einen Schmerzkörper. Es gibt kleine und große, aktive und ruhende, individuelle und kollektive Schmerzkörper.
Ich bin davon überzeugt, dass der größte Teil des menschliches Leids auf den Schmerzkörper zurückzuführen ist.
Vom Schmerzkörper habe ich vor vielen Jahren, im Rahmen meiner Selbsterfahrung zur Psychotherapeutin, im Buch von Eckhart Tolle: JETZT! Die Kraft der Gegenwart: Ein Leitfaden zum spirituellen Erwachen gelesen.
Und obwohl „mein Schmerzkörper“ natürlich mitlas und das gar nicht gut fand, was da über ihn stand, wusste ich instinktiv: „Ja, genau so ist es!“.
Wie der Schmerzkörper in Ihnen entsteht und wächst
Stellen Sie sich einfach vor, Sie sind vielleicht 4 oder 5 Jahre alt und Sie sind wütend, weil Sie nicht das bekommen, was Sie wollen. Keiner hört Ihnen zu. Und vielleicht wird Ihr Vater laut oder Ihre Mutter ignoriert Sie einfach.
Jetzt sind Sie wahrscheinlich tief verletzt und verzweifelt. Sie weinen, weil es so weh tut, dass Ihre eigenen Eltern Sie so schlecht behandeln.
Aber vielleicht werden in der Schule auch gehänselt und Sie ziehen sich beschämt zurück. Oder Ihr jüngerer Bruder erhält mehr Aufmerksamkeit als Sie, Ihre beste Freundin spricht nicht mehr mit Ihnen, jemand unterstellt Ihnen, dass Sie lügen ….
Wenn Sie jetzt diese ganzen Kränkungen, Verletzungen, Enttäuschungen, Zurückweisungen und Ungerechtigkeiten mal 10000 multiplizieren, dann bekommen Sie eine wage Vorstellung von den immensen Schmerz, der sich im Laufe eines Menschenlebens ansammelt.
Doch mit 18 hört der Schmerz nicht einfach auf, sondern im Laufe eines Lebens kommen immer neue Enttäuschungen, Verletzungen und Ungerechtigkeiten dazu. Der Schmerzkörper wächst bis ins hohe Erwachsenenalter.
Die Summe des gesamten gespeicherten Schmerzes erzeugt ein negative Hintergrund-Gefühl in uns, über das wir normalerweise keine Kontrolle haben, wenn wir nicht Bewusstsein entwickelt haben.
Dann gibt der Schmerzkörper vor, Sie zu sein. Dabei lässt er sie in den Irrglauben, dass Sie die volle Kontrolle über Ihr Denken und Verhalten hätten.
Woran Sie erkennen, dass Ihr Schmerzkörper aktiv ist
Ich vergleiche den Schmerzkörper gerne mit dem Troll, einem Fabelwesen aus der Mythologie. Vor allem in der schwedischen Folklore spielt der Troll eine geheimnisvolle und hinterlistige Rolle.
Der Sage nach leben schwedische Trolle im Wald, vergleichbar mit den Schattenseiten tief in unserem Unterbewusstsein, von der wir in der Regel nichts wissen (wollen).
Man sagt, dass Trolle kleine Menschenkinder stehlen und stattdessen ihre eigenen Kinder ins Kinderbettchen legen.
Sie sehen aus wie menschliche Kinder, doch in Wirklichkeit, ist es der Trollgeist in Ihnen, der überwiegend Unfug stiftet.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schmerzkörper in uns, der eine eigene Intelligenz zu haben scheint und darauf lauert, uns „zu übernehmen“.
Wenn wir ohnehin schon angespannt bzw. gestresst sind, kaum geschlafen haben oder krank sind, dann genügt oftmals schon ein winziger Auslöser, um den Troll in uns hervor zu locken (= aktiver Schmerzkörper).
Manche, ansonsten friedfertige, Menschen sind im Troll-Bewusstsein kaum wiederzuerkennen. Sie zanken, wollen recht haben, werden laut und greifen andere, häufig ihnen nahestehende Personen, erbarmungslos an.
Ist der Schmerzkörper erst einmal aktiv, dann gibt er nicht eher Ruhe, bis er schlechte Gefühle erzeugt, die er für sein Überleben braucht.
Konflikte mit dem Partner, den Kindern oder den Eltern versprechen das meiste Drama und so drückt der Schmerzkörper so lange auf die Knöpfe unserer Lieben, bis auch ihr Schmerzkörper erwacht …
Weil der Schmerzkörper so clever ist, überzeugt er andere und seinen eigenen Wirt davon, „doch nur in Frieden leben“ zu wollen. Gleichzeitig tut er alles, um Drama auf jede nur erdenkliche Art zu erzeugen.
Sobald sich Ihr Schmerzkörper von der negativen Energie satt gegessen hat, zieht er sich wieder zufrieden zurück.
Wie Sie den Schmerzkörper durch mehr Bewusstheit auflösen
Wenn Sie bewusster werden, können Sie nach einer Weile den Drang nach Schmerz in sich selbst wahrnehmen. Möglicherweise begeben Sie sich in Situationen, die Ihnen nicht gut tun. Sie verletzten sich und andere oder lassen sich verletzen.
Noch einfacher ist es anfangs, den Schmerzkörper in anderen Menschen zu erkennen 🙂
Die Kunst hierbei ist, sich nicht in die negativen Emotionen hineinziehen zu lassen. Das ist gar nicht so einfach, besonders wenn es sich dabei um Ihren Ehemann, Ihre Tochter oder Ihre Schwester handelt.
Achten Sie – so gut es geht – auf Ihren Atem, der Sie als Anker im Hier und Jetzt hält. Dadurch fällt es leichter, hochkommende Gedanken und Gefühle bewusst zu beobachten.
Fragen Sie sich wiederholt: „Bin ich gerade gegen irgend etwas im Widerstand?“
Widerstand, in Form von Beurteilen, Ankämpfen, Verteidigen, Recht haben wollen oder Wegrennen vor dem Jetzt, ist nämlich der bevorzugte Zustand eines Menschen, der von seinem Schmerzkörper übernommen wurde.
Spüren Sie den Drang, sich zu verteidigen, sich in den Angelegenheiten anderer Menschen einzumischen oder Situationen sofort zu beklagen?
Versuchen Sie selbst in unangenehmen Situationen „bei sich“ zu bleiben, indem Sie Ihre Hände, Füße oder Ihren Atem spüren. Das verhindert, dass Sie wieder vollständig in alte Reaktionsmuster fallen.
Ein verspannter Körper kann zum Beispiel ein Hinweis sein, dass Sie sich im Schmerzkörper-Modus befinden. Durch den Druck in meiner Brust erkannte ich beispielsweise relativ schnell, dass mein Schmerzkörper sich an der Schlagzeile aus der Bildzeitung nähren wollte.
Deshalb konzentrierte ich mich auf meinem Atem und ließ mit der 10x Entspannung das drückende Gefühl in meiner Brust sofort los und gehen.
Mit meinem negativen Gefühl hätte ich mich, ohne es zu merken, zum Teil des Problems gemacht. Denn ich weiß, dass ich anderen Menschen nur weiterhelfen kann, ihren Schmerzkörper aufzulösen, wenn ich zuerst bei mir anfange.
BossImKopf Video – Den Schmerzkörper erkennen
Vielleicht wundern Sie sich, warum ich im Video hauptsächlich vom cEGO (= conditioned EGO) spreche und in diesem Beitrag vom Schmerzkörper die Rede ist.
Vereinfacht gesagt, gehen das cEGO (das, was ich glaube zu sein) und der Schmerzkörper (angesammelter Schmerz) Hand in Hand.
Sie sind so eng miteinander verbunden, dass ich die beiden Begriffe der Einfachheit halber zunächst synonym verwende.
In diesem kostenlosen BossImKopf Selbsthilfe Video erfahren Sie nun,
- was das konditionierte EGO ist.
- dass das cEGO häufig in einem Zustand der Verteidigung und Rechthaberei verfällt.
- warum wir das cEGO erst erkennen müssen, um bewusster werden zu können.
- an einem typischen Beispiel, wie sich der Schmerzkörper an die (unbewussten) Reaktionen anderer laben will.
- warum es wenig Sinn macht, mit einem Menschen, der im Schmerzkörper-Modus gefangen ist, vernünftig zu sprechen.
- dass Streitigkeiten, Unfälle (Kriege) oftmals von zwei starken cEGOs bzw. Schmerzkörpern ausgelöst werden.
- dass Krieg gegen die Natur, Tiere, andere Menschen im cEGO besetzten Kopf einzelner Menschen beginnt.
- wie oft wir uns, ohne es zu bemerken, in einem Zustand des Widerstandes, der Angst, Wut, des Ärgers, Gier, der Negativität, befinden.
- wie oft wir gegen uns, andere, den Umständen ankämpfen.
- dass gewohnter Widerstand den Körper und Geist schädigt.
- dass das Erkennen der alten Muster in uns, der erste Schritt aus den gewohnten Ängsten, Grübeln, Sorgen, Unglücklichsein, ist.
Quelle: Boss im Kopf – Franziska Luschas
Buch zum Schmerzkörper: